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Nicht nur die unterschiedlichen Geschmacksnoten, die durch die Beigabe von verschiedenen Botanicals entstehen, bieten die Möglichkeit Gin Sorten einzuteilen.

Auch Herstellung, Herkunft oder Zusammensetzung bieten mögliche Sortierungen.

Am häufigsten finden sich die Bezeichnungen Dry Gin oder London Dry Gin auf den Flaschen, die man in der Hand hat. Aber was versteckt sich hinter diesen Begriffen und wo ist der Unterschied?

Daher hier eine kleine Erklärung, wie es sich mit diesen Einordnungen verhält und welche Besonderheiten sich dort verstecken.

Neben den offiziellen Sorten für die es durch die Art der Herstellung oder den geographischen Ursprung bestimmte Anforderungen zu erfüllen gibt, gibt es auch inoffizielle Sorten. Diese sind eher aus Vermarktungsgesichtspunkten entstanden und haben keine klaren Rahmenbedingungen.

Gin Sorten

Dry Gin

Der Dry Gin ist mit dem London Dry Gin zusammen die beliebteste und am meisten verbreitete Gin-Sorte. Dry Gins haben normalerweise eine sehr starke Wacholder-Note und sind sehr trocken. Anders als beim London Dry Gin dürfen beim Dry Gin auch nicht pflanzliche Stoffe oder Aromen zugesetzt werden. Damit bietet der Dry Gin eine sehr breite Variante an Aromatiken.

Sehr beliebt sind bei Dry Gins der Zusatz von Botanicals wie Zitronen oder Orangen, dabei handelt es sich häufig um Zesten, die viel von der Aromatik der Früchte in den Gin bringen.

London Dry Gin

Wenn es um den Klassiker bei den Gins geht, kommt man am London Dry Gin nicht vorbei. Dabei hat hier die Bezeichnung London nichts mit dem Herstellungsort zu tun, sondern rührt aus der Historie der Gin Herstellung. Beim London Dry Gin darf anders als beim Dry Gin kein künstliches Aroma zugegeben werden. Zucker darf zugegeben werden, allerdings darf hier max. 0,5 g pro Liter erlaubt. Auch beim London Dry Gin findet sich ähnlich wie beim Dry Gin eine starke Wacholdernote. Dazu kommen aber häufig auch andere kräftige Aromen wie Kardamon, Koriander oder auch Ingwer.

Sloe Gin

Sloe Gin zählt nicht zu den klassischen Ginsorten vielmehr handelt es sich bei dieser Spirituose um einen Likör. Denn aufgrund seines geringen Alkoholgehalts von 15 % bis 30 % Vol. und der vorhandenen Süße entspricht er nicht den Anforderungen eines echten Gins. Hergestellt aus Dry Gins und Schlehenbeeren, die ihm das typische Aroma verleihen, besitzt er eine rubinrote Farbe, einen trocken, fruchtigen Charakter und eignet sich hervorragend zur Herstellung von aromatischen Cocktails und Drinks.

 

geographische Gin Sorten

Plymouth Dry Gin

Plymouth Dry Gin ist ein geschützter Begriff für alle Ginsorten, die in der Stadt Plymouth in Englands Südwesten hergestellt werden. Heute trifft dies nur noch auf eine Stätte zu, die zu den ältesten, noch in Betrieb stehenden Destillerien Englands zählt: die Black Friars Distillery. Ihre traditionsreiche Geschichte reicht bis in die Frühe Neuzeit zurück, denn die Destillerie war ursprünglich ein Dominikaner-Kloster.

Gin de Mahón

Dieser Gin hat seinen Ursprung in Mahón, der Hauptstadt Menorcas und darf nur hier hergestellt werden.

 

weitere Gin Sorten

Old Tom Gin

Old Tom Gin ist eine gesüßte Variante des normalen Gins, der gewöhnlicherweise in England hergestellt wird und einen Alkoholgehalt von mindestens 40% oder mehr aufweist. Im Gegensatz zum Plymouth Dry Gin wird dieser Gin jedoch an verschiedenen Standorten bzw. von verschiedenen Marken, teils auch außerhalb Großbritanniens, hergestellt. Wegen seiner Süße ist diese ebenfalls sehr traditionsreiche Ginvariante als Zutat in Cocktails ganz besonders beliebt.

Genever

Genever oder auch Jenever ist ein aus den Niederlanden oder Belgien stammender Wacholderschnaps mit mindestens 35 % vol. Alkoholgehalt. Er ist dem klassischen Gin sehr ähnlich und ist der Vorläufer der heutigen Gins. Genever wird aus zwei verschiedenen Alkoholen hergestellt. Ein Teil bildet der Malt Wine, einer Maische aus Getreide, in etwa ein noch nicht gereifter Whiskey. Den anderen Teil bildet Neutralalkohol, wie bei regulärem Gin, der dann mit einigen Botanicals, insbesondere Wacholder destilliert wird.

Compound Gin

Wenn es um Marketing und Gin geht, kommt man an Compound Gin nicht vorbei. Besonders in Gin Sets als Geschenk werden verschiedene Compound Gins angeboten. Es ist hier keine Gin Sorte, sondern eher eine Beschreibung, des Vorgangs. Die Botanicals werden einem Neutralalkohol beigegeben. Dies allerdings nicht während des Brennvorgangs, sondern nur im Nachgang. Die Botanicals werden also eher in Neutralalkohol eingelegt. Daher ist dies für den Heimgebrauch ganz spannend, wenn es auch nicht wirklich Gin-Herstellung im eigentlichen Sinne ist. Durch den direkten Kontakt der Botanicals mit dem Alkohol kommt es häufig auch zu Verfärbungen, so dass diese Art Gin weniger häufig klar ist.